Transparenz ist eine Bedingung, damit ein Kunde verschiedene Dienstleistungen im Finanzbereich überhaupt miteinander vergleichen kann.
Der Kunde soll über alles Bescheid wissen
Um die Interessenkonflikte im Zusammenhang mit der Auszahlung von Retrozessionen lösen zu können, müssen Handlungen zur Verbesserung der Transparenz an oberster Stelle stehen. Es geht dabei nicht in erster Linie um die Person des Finanz- oder Vermögensberaters, sondern um die Ausrichtung von Prozessen und organisatorischen Strukturen auf die Kundeninteressen. Nicht der einzelne Berater muss mehr Transparenz bieten, sondern die Unternehmen dahinter.
Geschäftsmodelle werden sich anpassen
Wie sich die Finanzbranche entwickeln wird, ist schwierig abzuschätzen. Die Forderung der Anleger nach mehr Transparenz wird für eine beschleunigte Anpassung der Geschäftsmodelle sorgen. Anbieter, die offensichtlichen Interessenkonflikten ausgesetzt sind, werden es vermutlich schwer haben, langfristig im Wettbewerb bestehen zu können. Denn Privatanleger werden informierter und hinterfragen die Stellung ihres Beraters in Bezug auf dessen Unabhängigkeit.
Honorarberatung als grosse Chance
Beratung gegen Honorar, die ohne Provisionen und somit ohne Interessenkonflikte funktioniert, könnte die Zukunft sein. Um nicht nur ein Nischenprodukt zu bleiben und sich zu verbreiten, müssten Kunden diese Art von Beratung vermehrt nachfragen. Wir glauben, dass die Verbreitung über die Nachfrage und nicht über neue Gesetzte (in Bezug auf Transparenz etc.) geschehen sollte. Gesetzte bieten meist Schlupflöcher, damit doch noch in irgendeiner Art und Weise Provisionen fliessen können.